In diesem Bereich werden auch exemplarische Reparaturfälle vorgestellt. Auf dem Bild ist alles Nötige zu sehen, was man zum Einleimen einer Vorderbeinbacke in den Sitzrahmen braucht – jedes Detail hat seinen technischen Grund:
Die gereinigte Backe wird mit Leim eingestrichen und eingeschraubt. Eventuelle Lücken in der Leimfuge werden mit passgenau zugerichteten Furnierstreifen ausgeglichen. Der gerundete Pressbeileger, innen weich gepolstert, wird so angelegt, dass Backeninnenkante und Klotzaußenkante parallel sind, um Seitenschub in der Leimfuge zu verhindern. Die drei kräftigen Zwingen werden gegensinnig ausgerichtet, um Platz für die Hand zu schaffen. Der Griff der Mittelzwinge wird nach innen gelegt, damit die Zwingen für die andere Backe Platz haben. Die Zwingen werden zunächst nur leicht angedreht. Dabei zeigt sich, ob zur Wahrung der Höhenpassung eine kleine Korrekturzwinge – links im Bild – nötig ist. Dann wird zuerst die mittlere Zwinge kräftig angezogen. Zieht man eine seitliche Zwinge zuerst an, verrutscht die Backe auf der Leimfuge. Zuletzt werden die seitlichen Zwingen angezogen und zwar wechselnd immer stärker, bis der Leim herausquillt. Den herausgequollenen Leim sollte man eigentlich gleich abwaschen. Die inneren Beileger werden bis an die Enden der Backen gesetzt um optimalen Fugenschluss zu erhalten. Der linke Beileger – sonst für runde Bauteile gedacht – überbrückt einen nicht ganz versenkten Schraubenkopf. Das ist nötig, weil der sonst den Anpressdruck aufnimmt und die Backe hier schlecht anleimt. Der rechte Beileger ist mit liegender Maserung positioniert, damit sich die Jahresringe nicht im Holz markieren. Die verwendeten Zwingen bieten eine starke Ausführung bei geringem Platzbedarf am Werkstück.